15. October 2015 | Basics | Carl
Kammfiltereffekt gekonnt entschärfen
Immer wieder kommt es in akustisch suboptimalen Räumen zu Kammfiltereffekten. Wie sich diese am besten verhindern lassen, erfahrt ihr in diesem Workshop.
1. Kammfilter
Überlagert sich ein Signal (Direktsignal) mit sich selbst in Form einer um wenige Wellenlängen verzögerten Reflexion (Early Reflection), entsteht der wie ein Kamm aussehender Kammfiltereffekt. Je nach Phasenlage wird das Signal in der Amplitude angehoben oder wie in den Kerben ersichtlich, teilweise komplett ausgelöscht. Diese Anhebungen und Auslöschungen verfärben das Klangbild.
2. Laufzeitunterschiede
Manchmal sollen zwei oder mehr Mikrofone das gleiche Signal aufnehmen. Prüfe, dass die Laufzeiten des Signals von der Schallquelle zu den Mikrofonen möglichst identisch ist, so dass es nicht, wie auf der Grafik bei identischem Pegel und unterschiedlicher Wegstecke, zu Auslöschungen kommt. Überprüfe zudem die Phase, und drehe diese eventuell am Kanalzug von einem der Mikrofone um.
3. Reflexionsfreie Zone (RFZ)
Kammfiltereffekte sind die Basis für den Phaser mit einer Verzögerungszeit von 1 bis 15 ms. Zur Wahrung der Klangneutralität im Studio (Regieraum) ist es wichtig darauf zu achten, dass es eine reflexionsfreie Zone (RFZ) gibt, sodass die Verzögerungszeit der Reflexionen von den Wänden und der Decke nicht 15 ms unterschreiten darf. Mit akustischen Dämmmaterialien lässt sich dies erreichen.